Hamburgs Brücken: Mehr als nur Flussquerungen
Hamburg ist auch bekannt als „Stadt der Brücken“. Mit über 2.500 Brücken – mehr als Venedig und Amsterdam zusammen – prägen sie unverzichtbar das Hamburger Stadtbild. Zudem hat vermutlich jeder, der an Hamburg (zurück) denkt, seine eigene Geschichte oder Erinnerung an eine der vielen Brücken im Hamburger Stadtbild.



Der Brückenbau in Hamburg
Die erste urkundlich erwähnte Brücke, die hölzerne „Alte Elbbrücke“, markierte 1248 einen wichtigen Punkt in der Infrastrukturentwicklung Hamburgs. Diese Brücke war nicht nur ein Meilenstein in der bautechnischen Geschichte der Stadt, sondern auch ein entscheidender Faktor für den Handel und den Warentransport entlang der Elbe.
Im 17. Jahrhundert begannen die Hamburger, ihre Brücken aus Stein zu bauen, was die Langlebigkeit und Stabilität der Strukturen erheblich verbesserte. Die „Steinerner Brücke“ von 1600, auch bekannt als „Brooksbrücke“, ist ein frühes Beispiel dafür. Sie wurde gebaut, um den wachsenden Verkehr zwischen den Marktgebieten in der Stadt besser zu bewältigen.
Mit dem Beginn der industriellen Revolution und dem daraus resultierenden Bevölkerungswachstum im 19. Jahrhundert sah sich Hamburg gezwungen, seine Infrastruktur weiter auszubauen. Die technologischen Fortschritte ermöglichten es, größere und stabilere Brücken zu bauen. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die „Köhlbrandbrücke“, die 1974 eröffnet wurde und somit ihren 50. Geburtstag feierte. Diese Hochbrücke ist eine wichtige, aber leider auch sehr anfällige Verkehrsader. Dennoch beeindruckt die Köhlbrandbrücke durch ihre Länge von 3.618 Metern und ihre markante Schrägseilkonstruktion. Durch ihre Höhe von 135 Metern hat man während der Überfahrt einen tollen Blick über den Hafen. Und auch ihre außergewöhnliche Silhouette gehört irgendwie zur Stadt und der Hamburger Skyline, wie z. B. auch der Hamburger Fernsehturm.
Heute verfügt Hamburg über mehr Brücken als jede andere Stadt in Europa. Dies spiegelt nicht nur die geografische Lage Hamburgs mit seinen vielen Wasserwegen wider, sondern auch die innovative Ingenieurskunst, die in der Stadt seit Jahrhunderten praktiziert wird. Jede dieser Brücken hat ihre eigene Geschichte und spielt eine spezifische Rolle im städtischen Netzwerk. Einige dienen dem Fußgängerverkehr, andere dem Schwerlastverkehr oder sind Teil des umfangreichen öffentlichen Nahverkehrssystems.
Bedeutende Brücken in Hamburg

Zu den Bekanntesten von Hamburgs Brücken zählen die Elbbrücken, die die Elbe überspannen und eine Vielzahl der Hamburg Besucher willkommen heißen und verabschieden. Die Köhlbrandbrücke, die 1974 eingeweiht wurde und aktuell für hitzige Diskussionen über ihren Erhalt auslöst und derzeit wegen Sanierungsarbeiten immer wieder am Wochenende gesperrt ist. Sehr zum Ärger aller Pendler jenseits der Elbe. Mit ihrer Länge von 3.618 Metern ist die Köhlbrandbrücke die längste Straßenbrücke Deutschlands. Entworfen wurde die so genannte Schrägseilbrücke von dem Bauingenieur Paul Boué und dem Architekten Egon Jux.
Die Lombardsbrücke1, eine Fußgängerbrücke aus dem Jahr 1865, ist ein beliebtes Fotomotiv und bietet einen malerischen Blick auf die Alster. Sie überspannt die Alster zwischen Binnen- und Außenalster und hat eine Länge von 69 Metern.

© mediaserver.hamburg.de / Andreas Vallbracht
Die Restaurierung der Lombardsbrücke, die die letzten Jahre andauerte, war ein wichtiges Projekt, das nicht nur die technische, sondern auch die kulturelle Bedeutung dieser historischen Struktur unterstrich. Wie die Hamburger Verkehrsbehörde mitteilte, wurden im Rahmen der Restaurierung die Fassade aus Naturstein, die gemauerten Schiffsdurchfahrten, die Balustrade und die historischen Laternen umfangreich saniert. Nach sorgfältigen Arbeiten erstrahlt die Brücke nun wieder in ihrem ursprünglichen Glanz.
Besonders erfreulich ist die Rückkehr der historischen Kandelaber im Juni 2024, die das charakteristische Erscheinungsbild der Brücke wiederherstellen. Diese kunstvoll gestalteten Leuchten tragen zur nostalgischen Atmosphäre der Lombardsbrücke bei.
Hamburgs Brücken als Symbol der Stadt
Die Brücken Hamburgs sind nicht nur Verkehrswege, sondern auch Symbole der Stadt. Sie stehen für die Verbindung von Tradition und Moderne, für die Weltoffenheit und den dynamischen Charakter Hamburgs.

Viele von Hamburgs Brücken laden zu einem Spaziergang oder einer Radtour ein. Von den Brücken aus bietet sich ein atemberaubender Blick auf die Stadt. Insbesondere von der hier gezeigte Krugkoppelbrücke genießt man einen der schönsten Aussichten auf die Alster und ihren Schiffsverkehr.
